SOMA: Jessica Ekomane, 11.11. – 11.1.2025
Vernissage
Ve, 11.1.2024, 18:00
Listening sessions
Thu, 12.12.2024, 19:00
Sa, 11.1.2025, 17:00-00:00
19:30 Somatic Rituals
21:00 DJ christamadenico
22.30 DJ dekejzer
Die dritte Folge von SOMA stellt die in Berlin lebende Musikerin und Klangkünstlerin Jessica Ekomane vor. Sie schafft Situationen, in denen der Klang als transforma- tives Element für den Raum und das Publikum wirkt. Das Stück Figures / Ground (2018) beginnt mit regelmässi- gen Impulsen, die zusammen pulsieren und sich langsam auseinander bewegen, bis sie sich zu einem sich ständig verändernden rhythmischen Muster entwickeln, bevor sie schliesslich wieder zur Harmonie zurückkehren. Laut Ekomane thematisiert diese Polyphonie die klassische Trennung zwischen Geist und Körper, mit Einflüssen aus der Gestaltpsychologie und der Musik der Menschen in Kamerun und im Kongo. So wird eine Vielzahl von Stim- men angesprochen, die aufeinander reagieren und sich gegenseitig ergänzen.
Listening session
Je, 12.12.2024, 19:00
Sa, 11.1.2025
19:30 Somatic Rituals
21:00 DJ christamadenico
22.30 DJ dekejzer
SOMA 2024/2025
We listen in order to interpret our world and experience meaning
– Pauline Oliveros
Ton ist ein mächtiges Medium. Er ist allgegenwärtig. Er hat eine materiell-affektive Kraft von soziokultureller und politischer Bedeutung. Wie hören Sie zu?
SOMA befindet sich im BACKROOM der KRONE COURONNE und ist eine vibrierende Hörplattform, die bis 2024/2025 die Praxis und Forschung von KlangkünstlerInnen beherbergt. SOMA ist das Ergebnis der Forschung der Kuratorin Kristina Grigorjeva, die das emanzipatorische und transformative Potenzial verschiedener Hörpraktiken erforscht. SOMA lädt zum Zuhören, Verweilen, Vibrieren und kollektiven Hören in einem gemeinsamen, pluralen, reaktionsfähigen und fürsorglichen Kontext ein.
Jessica Ekomane schafft Situationen, in denen der Klang als transformatives Element für den Raum und das Publikum wirkt. Ihre quadrophonen Performances, die sich durch ihren physischen Affekt auszeichnen, suchen eine kathartische Wirkung durch das Zusammenspiel von Psychoakustik, der Wahrnehmung von rhythmischen Strukturen und dem Austausch von Geräuschen und Melodien. Ekomanes sich ständig verändernde und immersive Klanglandschaften basieren auf Fragen wie der Beziehung zwischen individueller Wahrnehmung und kollektiver Dynamik oder der Untersuchung von Hörerwartungen und deren gesellschaftlichen Wurzeln. Ihre Arbeit wurde bereits an Orten wie dem Hamburger Bahnhof, dem Reina Sofia, dem Kanal Pompidou, der Art Basel, der Villa Massimo, dem CTM Festival, dem Cafe OTO, der Gedächtniskirche Berlin usw. präsen- tiert. Sie war eine der Komponistinnen, die von Natascha Sadr Haghigian für ihre Installation „Ankerzentrum“ im Deutschen Pavillon der Biennale Venedig 2019 aus- gewählt wurde.
Bei SOMA geht es um das Zuhören als eine transformative soziale Praxis und eine relationale Art, die Welt zu hören. In einem Text, der sich auf Audre Lordes „The Masters tools will never dismantle the Master's House“ (1984) bezieht, schlägt der Klanganthropologe Steven Feld vor, dass wir einen anderen Satz von Werkzeugen entwickeln müssen, um Zeichen und Signifikanten, Liedern, Vögeln und Insekten in einer relationalen Praxis zuzuhören (im Gegensatz zum bloßen Hören), die eine klangliche Phänomenologie des Waldes, dessen Teil wir sind, durch Berührung, Geruch und Klang vollzieht. Klänge als ein „Zuhören mit“ - vom somatischen, interzeptiven zum sozialen Körper.
Die Ausstellung wird unterstützt von Migros Culture Percentage, GVB-Kulturstiftung, Ernst Göhner Stiftung, Stadt Biel/Bienne, Kanton Bern, Pro Helvetia, Gubler- Hablützel Stiftung, Temperatio, Burgergemeinde Bern, Ursula Wirz Stiftung.